Gummibärchenkonzert Baden-Baden
Schneemann erhebt sich in die Lüfte
Deutsche und französische Kinder lauschen der Philharmonie Baden-Baden beim Gummibärchenkonzert Zum zweiten Mal fand eine ganz besondere Ausgabe der Gummibärchenkonzerte der Baden-Badener Philharmonie in Kooperation mit dem französischen Kultusministerium statt. Gleich zweimal hintereinander spielten die Musiker am 15. November 2018 unter der Leitung von Pavel Baleff für jeweils 300 Kinder zwischen fünf und sieben Jahren. Mit Bussen und dem öffentlichen Nahverkehr kamen die kleinen Zuhörer aus Kindergärten und Grundschulen aus dem Elsass sowie Baden-Baden. Und auch die Grundschule Auerbach war dabei. Sehr zur Freude der Kinder fuhren sie mit dem Doppeldeckerbus in das Kurhaus. Unter lauten "Ahs" und "Ohs" betrat die erste Gruppe um 10 Uhr beeindruckt den Saal. Großer Trubel und Aufregung herrschten. Die Kinder waren vor allem von den glitzernden Kronleuchtern fasziniert. Spätestens jedoch, als der Orchestermanager Arndt Joosten mit der Begrüßung begann, trat gespannte Stille ein. Der Hintergrund dieser grenzübergreifenden Konzerte sei die Hoffnung auf langfristige Partnerschaften zwischen den Klassen und Gruppen, so Joosten im Gespräch. Die Philharmonie biete diesbezüglich ein gutes Beispiel für die Kinder, musizierten hier doch Musiker aus 16 Nationen gemeinsam. Man wolle durch die Musik ein gemeinsames emotionales Erlebnis für die Kinder schaffen, so Joosten weiter. Im Zentrum des Programms stand in diesem Jahr der Zeichentrickfilm "Der Schneemann" von Raymond Briggs aus dem Jahr 1982. Er handelt von einem kleinen Jungen, der sich am Heiligabend einen Schneemann baut. Dieser erwacht in der Nacht zum Leben und nimmt den Jungen mit auf eine spannende Reise an den Nordpol, wo er den Weihnachtsmann trifft und mit Schneemännern ein rauschendes Fest feiert. Die Besonderheit des Films: Er kommt, bis auf das Lied "Walking in the air" von Howard Blake, völlig ohne Sprache aus. Im Vorfeld hatten die eingeladenen Einrichtungen, also auch wir in Karlsbad Auerbach eine CD mit eben diesem Lied und die passenden Texte in deutscher und französischer Sprache zum Einstudieren mit Kindern erhalten. Das Konzert begann mit der Vorstellung der verschiedenen Instrumente. Joosten erklärte eindrucksvoll auf Deutsch, Posaunistensprössling Lukas Trabold aus dem elsässischen Seltz übersetzte ins Französische. Kindgerecht erklärten die beiden zuerst, wie die Schwingungen eines Saiteninstrumentes funktionieren, bevor sich die Streicher, geordnet nach der Klanghöhe ihrer Instrumente, vorstellten. Es schlossen sich dann die Blasinstrumente wie Klarinette, Trompete oder auch die Oboe an, deren Mundstück, zur Belustigung der Kleinen, wie eine quakende Ente klang. Mit der Harfe, die laut Joostens Erklärung die Musik des Himmels spiele, endete die kurze Einführung in die Instrumentenkunde. Anschließend folgte nach einer gemeinsamen Probe des einstudierten Liedes die Vorführung des 26-minütigen Filmes, untermalt durch die Klänge der Philharmonie. Als der Schneemann sich im Film in die Lüfte erhob, stimmten die bis dahin gebannt lauschenden Kinder kräftig in "Walking in the air" mit ein. Die Solopassagen des Titels brachten Marlene und Jakob Wellnitz, Kinder der Solo-Hornistin des Orchesters, in englischer Sprache dar. Am Ende der tollen Veranstaltung erhielt jedes Kind Gummibärchen – daher auch der Name der Veranstaltungsreihe. In der Schule wurden in den nächsten Tagen eindrucksvolle Bilder zu der Geschichte des „Schneemanns“ gemalt |